Ein Exkurs

Ein Exkurs

Durch mein persönliches Interesse, aber eben auch durch diese Blogbeiträge hier, werde
ich sofort hellhörig, wenn ich Events und Vorträge rund um die Themen Textilbranche und
Nachhaltigkeit entdecke. Dieses Wochenende trieb es mich mal wieder zu eben so einem
Event in Berlin. Ein vielfältig zusammengestelltes Panel von GründerInnen und
AkteurInnen der Branche diskutierten über die Thematik der Nachhaltigkeit in Konsum-,
speziell der Textilbranche. Die Ideen von dort und Dinge, die ich entdecken durfte, will ich
heute mich Euch teilen.

Die Krux an der Geschicht`

Ja, Müll ist schlecht. Schlecht für die Umwelt, für unseren eigenen Organismus, für unsere
Bewusstsein. JedeR von uns hinterlässt einen (ökologischen) Fußabdruck. Was das
meint? alles was du tust, wie du Lebensmittel einkaufst, wie du dich fortbewegst, wie du
konsumierst (Kleidung, Kosmetika…) hat einen Einfluss auf dich selbst, auf andere, auf
die Umwelt. Und ja, ich weiß: es ist unglaublich anstrengend, darüber nachzudenken und
eventuell noch schwieriger „kleiner“ zu handeln. In dem Vortrag hieß es, dass junge
Menschen bis zu 20 T-shirt’s pro Monat konsumieren. Weitere Recherchen ergeben, dass
jedes fünfte Kleidungsstück (19 Prozent) wird so gut wie nie getragen. JedeR DeutscheR
kauft 40 bis 70 Kleidungsstücke pro Jahr. Unsere Altkleidung ist dabei meist so von
Schadstoffen belastet, dass die erst garnicht mehr zum Upcycling (ein material zu einem
anderen Material umwandeln oder aufwerten) geeignet ist, sondern bis zu 70% verbrannt
wird. Jedoch ist es ein Trugschluss, billigproduzierte Kleidung dann einfach bis zum
bitteren Ende zu tragen. Denn jedes mal wenn Kleidungsfaser, die Kunstfasern enthält
(zum Beispiel Polyacryl(nitril), Polyamid oder Polyester) in der Waschmaschine landet, gibt
diese Mikrofasern in den Kreislauf ab, die auch durch moderne Kläranlagen nicht oder
kaum gefiltert werden können.

Wieviel kann man als EinzelneR überhaupt erreichen?

Der ganze Rabattwahnsinn der Wochentage, die mittlerweile mit Farbeigenschaften
tituliert werden und auch die besinnliche Vorweihnachtszeit stellt für mich persönlich die
Spitze des schnellen Konsums dar. Natürlich will man schenken, gerne auch etwas
Besonderes. Eine Diskussions-Teilnehmerin beschrieb für mich treffend, das T-shirt für
4,95€ als den Strohhalm von morgen (für alle, die noch nicht damit konfrontiert wurden:
Der Konsum von Plastik-Strohhalmen wird vielseitig geführt und führt mittlerweile zu
genauso vielfältigen Handlungsalternativen, wie beispielsweise der Maccaroni für´s
Cocktailglas). Bewusstes Einkaufen, eine Entscheidung für und wider treffen ist
besonders schwierig, wenn es an die Gewohnheit geht und man von Verlockendem
umgeben ist. Für mich ist in dieser Debatte Life-Tree nicht ein weiterer Klamottenanbieter,
sondern eben eine Schnittstelle zu politischen Handeln und einer ökonomischen
Handlungsalternative.


Quellen
https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/
20151123_greenpeace_modekonsum_flyer.pdf
https://vorort.bund.net/uz-ortenau/dokumente/kms/kms_materialien_5-
unterrichtseinheit_konsum.pdf
https://www.codecheck.info/news/Diese-Fasern-in-Deiner-Kleidung-sind-aus-
Plastik-262205
https://www.berlin.de/senuvk/umwelt/abfall/re-use/

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