Earth Overshoot Day

“Möchtest du Menschen zu ihrem Glück verhelfen, dann strebe nicht danach, ihre
Wünsche zu erfüllen, sondern hilf ihnen, weniger Wünsche zu haben.”
Epikur (ca. 341 v. Ch. - ca. 240 v. Chr.), griech. Philosoph
Am 3. Mai diesen Jahres mache ich mein Handy an und eine der ersten Anzeigen, die ich
las, deklarierte, dass Deutschland den Earth Overshoot Day am heutigen Tag erreicht
hätte. Aus Interesse öffnete ich den Bericht, denn zugegebenermaßen und ja, Asche auf
mein Haupt, hatte ich den Begriff nie zuvor bewusst wahrgenommen.
Earth.
Overshoot.
Day.
Klingt apokalyptisch für mich, aber sobald ich den Bericht öffne, wurde es mir sofort klar.
Trotzdem wollte ich mich etwas dazu recherchieren. Diesen Tag, dessen sperrige
Übersetzung ins Deutsche ich mir nun erspare, gibt den Tag an, an dem die
menschliche Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen das Angebot und die Kapazität
der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen in diesem Jahr übersteigt. (Danke,
Wikipedia!).

ABER SCHON IM MAI?!?!?

Tatsächlich, war dieser Tag für Deutschland 2018 am 2.Mai, 2017 schon am 24.April. Und
dieses Ergebnis ließ mich schwer schlucken!
Digitalisierten Prozessen sei Dank, wurde innerhalb des Berichts direkt ein “ökologischer
Fußabdruckrechner” verlinkt, den ich spaßeshalber öffnete, zuversicherlich ausfüllte
(schließlich lebe ich doch auf kleinem Fuße und auch mein Konsum hält sich in Grenzen –
oder?), klickte auf “bestätigen” und wurde vom Ergebnis verdutzt:

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“[…]Würde die gesamte Weltbevölkerung so vorbildlich leben, bräuchten wir
nur 1.79 Planeten.”


1.79?! Und wer hat den 3/4 Planeten in der Hinterhand, wenn der eine hinüber ist?
Und das erschreckendste ist, ich liege im weltweiten Durchschnitt. Der deutschlandweite
ist fast doppelt so hoch! Da helfen mir in der weiteren Recherche kryptische Angaben auch
nicht recht weiter, wie:


513 Gramm CO2 Ein Kilo Äpfel, mit dem Schiff aus Neuseeland geliefert.
2885 Gramm CO2 Drei Minuten heiß duschen.1290 Gramm CO2 .
Ein Rindersteak à 200 Gramm, aus deutscher Herstellung.


Nein, danke. Relational betrachtet, finde ich das schon sinnvoller für mich. Würde ich
jeden Tag Fleisch essen, statt nie, habe ich in meinem Rechner ein Plus von 0.5t. Und das
ist eine Menge.
Problematisch finde ich aber dennoch die Intransparenz der ganzen Debatte und den
Luxus, den wir alltäglich leben, so einfach die Augen davor verschließen zu können. Am
Ende des Tages schafft es das social media Format der happy Bilder wieder einmal, meine
Grundeinstellung zusammenzufassen in einem Meme in dem aufgelistet wird, dass die
“nur dieses eine Mal” Ausnahme stündlich (!!) dazu führt, dass 140.000 (Stück!) To-Go-
Becher über den deutschen Tresen wandern…
Quellen:
https://www.bmu.de/faqs/coffee-to-go-becher/
https://www.wwf.de
https://www.bpass.eu/klimaneutral.html

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