Jeder Mensch ist ein Künstler

“Jeder Mensch ist ein Künstler”
-Joseph Beuys (1921-1986, deutscher Aktionskünstler)

Es ist mal wieder Fashion-Week! Ich kann garnicht glauben, dass schon wieder ein halbes Jahr vorbei ist und ich mal wieder dieses Thema aufgreife. Diese Woche tummeln sich
einige KünstlerInnen in und um Berlin, um sich über die neusten Trends auszutauschen.
Dieses Mal bin ich nicht persönlich vor Ort. Möchte aber das Thema aufgreifen, um ein paar Gedanken zu teilen. Wer oder was ist eine KünstlerIn?!
Beuys, der ein oder anderen von Euch sicherlich bekannt, setzte mit seinem Ausdruck “jeder Mensch ist ein Künstler” eine neue Ära, die des “erweiterten Kunstbegriffes” fest.
Was meinte er damit?
Wenn sich jeder Mensch als aktive GestalterIn sieht, dann heißt das im Umkehrschluss, dass sich jeder Mensch auseinandersetzen muss, mit den Herausforderungen es Jetzt und
sich aktiv Gedanken macht, was ein Handeln im Angesicht dieser Herausforderungen bedeutet.
Diese Form der Kreativität setzt sich auseinander damit zu fragen, wie und was will ich selbst gestalten? Wie will ich leben im Jetzt und in der Zukunft? Neue Denkweisen
müssen her, der Status quo wird hinterfragt.
Der Globale Norden lebt auf Kosten anderer.
Naturkatastrophen im Süden stehen im direkten Zusammenhang mit dem verschwenderischen Konsum im Norden.
Erst wenn jede einzelne dieses Problem internalisiert, also als gegeben ansieht, können wir neuen Handlungsoptionen finden.
Die (Fair-)Fashion-Week 2020 setzt sich mit diesen Alternativen auseinander.
Da wird recycelt, geliehen statt gekauft, neue Technologien eingesetzt, um (Kleidungs-)DesignEntwürfe anhand von KI (Künstlicher Intelligenz) zu entwerfen und an virtuellen
Avataren sichtbar zu machen, anstatt physische Wegwerfprodukte zu produzieren.
Auch die großen Labels haben das Thema aufgegriffen. Aus welchen Gründen auch immer, find ich persönlich gut, dass immer verschiedenere Parteien sich darüber informieren und
Gedanken machen.

“Wenn Du achtsam bist, hälst Du die Form
–und wenn Du zerstreut bist, hält die Form Dich.”
-Christoph Hatlapa (Zen-Meister)

Kommen wir zurück zu der Idee der KünstlerInnen von Beuys. In enger Verbindung mit der Kunst, steht der Wille zur Formgebung, ein kreatives Leben zu führen und wertebezogen
und schöpferisch zu handeln. In der Formgestaltung kommt jedoch nicht nur die materielle Ebene zu tragen, sondern eben auch eine geistige Haltung. Materie und Geist können
dabei sich nicht nur gegenüber stehen, sondern eine Balance bilden. So kann sich jede,r einzelne fragen, ob die Kleidung die er/sie trägt den eigenen Werten entspricht.
Oder ob es neue, kreative Wege gibt, die zu einer Ausgeglichenheit zwischen Achtsamkeit und Form führt.

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